Fraeuleinchen im Gespräch mit Laure Berment von Food Assembly

Food Assembly 1

Food Assembly ist eine Plattform, die nach dem französischen Vorbild La Ruche Qui Dit Oui funktioniert. Über die Online-Plattform werden landwirtschaftliche Erzeuger und Kunden zusammen geführt, die sonst nicht auf direktem Wege zueinander finden würden. Hier können Landwirte ihre regional angebauten Erzeugnisse in einer Assembly anbieten und Kunden können diese online bestellen und bezahlen. Eine Assembly funktioniert demnach wie ein virtueller Wochenmarkt. Die bestellten Produkte müssen dann offline bei der ausgewählten Assembly an einem bestimmten Tag abgeholt werden. Jede Assembly wird von einem sogenannten Gastgeber initiiert. Dieser ist dafür zuständig, dass geeignete Erzeuger gefunden werden, die sich einer Assembly anschließen und für diese ihre Waren anbieten, eine zentrale Örtlichkeit gefunden wird, wo der Austausch der Waren stattfinden kann und dass sich auch genügend Kunden einer Assembly anschließen und die Produkte der Landwirte bestellen. Der Gastgeber wie auch die Plattform werden an dem Umsatz der Landwirte beteiligt.

Wir haben uns mit Laure Berment, einem der drei Team-Mitglieder von Food Assembly, getroffen, um ihr ein paar Fragen zu dem Konzept und zu ihrer persönlichen Einstellung zu Ernährung zu stellen.

Wie seid ihr auf die Idee für Food Assembly gekommen?

Yatan Blumenthal, der Gründer der deutschen Version von Food Assembly, ist während seiner Masterarbeit auf die Idee gekommen. Er hatte sich schon immer sehr für Ernährung interessiert und schrieb seine Masterarbeit über Crowdsourcing und Crowdfunding. Als er 2012 nach Deutschland kam, wurde er Teil des Founder Institute, wo die Idee entstand, den Lebensmitteleinkauf auf den Crowdprinzipien aufzubauen. So entstand das Konzept von Gemeinschaften, die sich zusammenschließen, um gemeinsam bei regionalen Erzeugern einzukaufen und somit den Zwischenhändler überflüssig machen. Mit diesem Konzept ging es dann auf diverse Pitch-Wettbewerbe und andere Veranstaltungen. Eines Tages kam auf einem dieser Events kam jemand auf Yatan zu, der ihn auf die französische Organisation La Ruche Qui Dit Oui! aufmerksam machte. Er setzte sich direkt mit ihnen in Kontakt und so wurde Food Assembly in Berlin geboren.

Was ist das Besondere an Food Assembly?

Food Assembly führt auf einfache Art und Weise Erzeuger und Käufer von regionalen landwirtschaftlichen Produkten zusammen, ohne Zwischenhändler und somit auch ohne unnötige Kosten. Somit können die Erzeugnisse zu bezahlbaren und auch für den Produzenten fairen Preisen angeboten werden.  

Wie viele Assemblies gibt es und wo?

Derzeit gibt es 2 Food Assemblies in Köln und 2 in Berlin (Mitte und Neukölln). Es sind aber weitere Assemblies bundesweit in Planung: eine in München, eine weitere in Köln, zwei in Hamburg, eine in Chemnitz und fünf weitere in Berlin (eine davon eröffnet am 27.11. im Betahaus in Kreuzberg).  

Welche Produkte kann man bei den Assemblies typischer Weise kaufen?

Die Assembly Erzeuger bieten im Grunde alles an, was auch auf einem normalen Markt angeboten wird: Obst, Gemüse, Eier, Fleisch, Honig, Marmeladen, Backwaren und auch Bier. Wichtig ist dabei, dass es sich um regionale Produkte handelt, die eigenangebaut und -hergestellt werden.

Warum habt ihr euch für Berlin entschieden?

Yatan war damals bereits in Berlin und hatte hier das Konzept entwickelt. Allerdings waren viele Erzeuger, die wir beim Aufbau von Food Assembly aufgesucht haben, anfangs sehr skeptisch der Idee gegenüber. Sie meinten, dass das Konzept nicht so einfach auf Deutschland zu übertragen sei; besonders nicht in Berlin und Brandenburg, wo die Leute möglichst günstig einkaufen möchten. Außerdem ist die Struktur der Landwirtschaftsbetriebe recht ungünstig für uns, da die Höfe aus der DDR-Vergangenheit heraus entweder sehr riesig (durch die Kollektivierung der Betriebe) oder sehr kleine Familienbetriebe sind, die nur für ihren Eigenbedarf anbauen. Für uns bedeutete das aber, wenn wir es in Berlin schaffen, das Konzept zum Erfolg zu führen, dann können wir es überall schaffen.

Kauft ihr für euren persönlichen Bedarf auch bei den Assemblies ein?

Ja, ich bestelle jede Woche bei einer Assembly.

Verfolgst du eine bestimmte Ernährungsweise?

Nein, ich esse im Grunde genommen alles gerne. Das einzige, worauf ich achte ist, dass die Produkte aus der Region stammen.

Hast du ein Lieblingsgericht für kalte Tage?

Kürbissuppe. Ich liebe Kürbis und bestelle fast jede Woche einen Kürbis.

Was darf in deiner Küche niemals fehlen?

Eine gute Flasche Wein.

Was magst du gar nicht?

Eigentlich esse ich alles. Außer Innereien. Die kann ich nicht essen.

Die Impulsfragen:

Süß oder deftig?

Deftig

Restaurant oder selber kochen?

Selber kochen. Aber mit Freunden oder mit der Familie, nicht alleine.

Café oder Bar?

Bar

Gemüse oder Obst?

Obst

Wein oder Bier?

Wein

Asiatisch oder Italienisch?

Italienisch (Sonst schimpft meine italienische Kollegin Veronica)

Danke dir für das schöne Gespräch!

Das Food Assembly Team - Veronica, Yatan, Theresa, Laure
Das Food Assembly Team – Veronica, Yatan, Theresa, Laure

Food Assembly 2

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