International BBQ – So grillt die Welt

Die Zubereitung über dem Feuer ist seit jeher eine beliebte Methode, sein Fleisch zu garen. Doch wie unterscheiden sich die Zubereitungsarten auf der ganzen Welt? Wir stellen fünf verschiedene Versionen von BBQ über Adana bis hin zum Asado vor.

Deutschland

Sommerzeit ist Grillzeit. Wahrscheinlich nirgendwo so deutlich sichtbar, wie im Land der Wurst. Jeden Sommer füllen sich die hiesigen Kühlregale im Supermarkt mit unzähligen Grillwaren – von Bratwurst, über Nackensteaks bis hin zu Grillfackeln und Co. Doch mit dem wachsenden Trend der vegetarischen und veganen Ernährung mehren sich auch die Fleischalternativen, wie Sojawürste, Halloumi oder vegane Burgerpatties in der Auslage.

Traditionell wird über Holzkohle gegrillt und neben der Wurst ein Kartoffel- oder Nudelsalat serviert und fertig ist der Grillteller. Doch heutzutage halten typisch amerikanische Gasgrillgeräte auch in deutschen Haushalten immer mehr Einzug und das Beilagenbuffet ist wahrscheinlich genauso bunt durchmischt, wie das Grillgut selber. Manche mögen es lieber mediterran mit einem italienischen Nudelsalat, andere vielleicht eher orientalisch mit Couscous. Auch ich habe mir letztes Jahr endlich einen kleinen Gasgrill für meinen Balkon zugelegt und liebe im Sommer nichts mehr, als ein paar Freunde einzuladen und alles auf das Rost zu schmeißen, was das Herz begehrt. So ist es auch super einfach auf alle Ernährungsweisen einzugehen. Jeder bringt sich einfach das mit, was er essen möchte oder kann und alle sind glücklich!

Argentinien

In Argentinien nennt sich das traditionelle Grillen Asado. Wer sich einmal länger in Argentinien aufgehalten hat, wird einem solchen Asado mit Sicherheit mindestens einmal beigewohnt haben. Ich selber habe in meiner Studienzeit sechs Monate in Cordoba gelebt und unzählige Asado-Abende erleben dürfen. Jeder noch so kleine Anlass wird zum Grillen genutzt und sowohl das Grillgut, als auch die Abfolge, in der dieses gegart und verspeist wird, ist meist die gleiche. Zu Anfang kommt die Chorizo – eine Sucuk-artige grobe Wurst – auf den Grill. Dann wird das Fleisch vom Asador, dem Grillmeister des Abends, in aufsteigender Qualität aufgelegt. Zum Schluss kommt das Bife de Lomo aufs Rost. Es lohnt sich demnach, sich zu Anfang etwas zurückzuhalten, damit am Ende noch Platz für das Filetstück übrig ist. Serviert wird das Fleisch immer mit einer Chimichurri, einer Art Kräutermarinade, die sich auch perfekt eignet um Brot darin einzutunken. Außer einem einfachen Salat kommt dann meistens nicht viel mehr dazu. Aber bei der Fleischqualität in Argentinien braucht es auch gar nicht mehr als das.

USA

Wenn man an BBQ denkt, denkt man zwangsläufig an die USA und hat direkt Bilder von saftigen Ribs, fetttriefenden Burgerpatties und dicken Steaks über loderndem Feuer im Kopf. In kaum einem anderen Land wird das Grillen so sehr zelebriert und perfektioniert, wie in den Vereinigten Staaten. Denn wer es mit seinem BBQ ernst meint, muss viel Zeit dafür investieren. Das Grillfleisch muss vorher mariniert werden und gute Ribs oder Briskets  (Rinderbrust) sollten sogar in einem Smoker über lange Zeit bei niedriger Temperatur gegart werden. Unverzichtbar ist außerdem eine gute BBQ-Sauce. Traditionell wird diese eigens hergestellt, nach alten Familienrezepten. Doch wie so vieles, gibt es in den USA natürlich mittlerweile alles schon fertig zu kaufen, sodass eine BBQ-Party im Handumdrehen präpariert ist. In meiner Jugend war ich oft bei Freunden in den USA zu Besuch und erinnere mich an viele lustige BBQ-Partys, mit reichlich Burger und Bier aus roten Plastikbechern. Schön Klischee, wie in den guten alten High-School-Filmen.

Bild Credit: Gogogi

Korea

Für uns darf natürlich bei dem Thema BBQ die koreanische Version des Grillens nicht fehlen. Schließlich fließt sie mindestens bei einer Hälfte von Fraeuleinchen durchs Blut. Anders als die westliche Art zu grillen, ist Korean-BBQ nicht saisonabhängig. Gegrillt wird alljährlich, fast alltäglich. Bezeichnend ist dabei nicht nur was auf das Rost kommt, sondern auch wo es steht. Nämlich mitten auf dem Tisch, bzw. im Tisch. Korean-BBQ-Restaurants haben ein Loch in der Mitte der Tische, wo die glühende Holzkohle eingelassen wird. So kann das Fleisch direkt am Tisch gegrillt und verzehrt werden. Das beliebteste Stück Fleisch ist der Schweinebauch. Dieser wird wie ein dickes Stück Bacon auf den Grill gelegt und schön kross von außen, aber noch saftig von innen gegart. Dann nimmt der Grillmeister des Tisches Schere und Zange in die Hand und schneidet das Fleisch in kleine mundgerechte Stücke, sodass sich jeder mit seinen Stäbchen direkt bedienen kann. Das Schweinebauchstückchen wird dann in ein Ssam (Salatblatt) gelegt, das in einer Hand bereit liegt. Dazu kommt das scharfe Ssam Jang (Misopaste) und das Blatt wird klein zusammengefaltet und in den Mund geschoben.

Neben Schweinebauch gibt es aber auch zahlreiche andere Fleischsorten, die sowohl süßlich als auch scharf mariniert aufs Rost kommen. Verzehrt wird es aber immer in der gleichen Art. Wie bei jedem koreanischen Essen dürfen dabei die vielen verschiedenen Beilagen dazu nicht fehlen, allen voran Kimchi (scharf eingelegter Chinakohl). Korean BBQ ist definitiv ein Erlebnis, das jeder Fleischfan einmal probiert haben sollte.

Türkei

Die türkische Art der Fleischzubereitung über dem Grill gehört in Berlin fast schon genauso zur lokalen Kultur, wie die Currywurst. Ob in Form von Würsten, wie Sucuk, oder als Spieße wie Adana oder Kebaps. Neben verschiedenen Fleischsorten kommt auch reichlich Gemüse mit auf den Grill. Besonders beliebt dabei sind Spitzpaprika, Tomaten und Zwiebeln. Serviert wird es, ähnlich wie beim Korean-BBQ, mit allerlei Mezze (Beilagen), sodass eine Grilltafel immer prall gefüllt ist.

Ob grillen, Asado, Adana oder Korean BBQ, wir lieben jegliche Art von über dem Feuer gegartes Essen. Es gibt kaum etwas Geselligeres und im Sommer eine willkommene Art seine Zeit im Freien zu genießen.

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