Mit GAPP auf der Grünen Woche Alaska Seelachs entdecken

Ende Januar fand bereits zum 82. Mal erneut die Grüne Woche statt und wir waren von GAPP (Genuine Alaska Pollock Producers) eingeladen mehr über nachhaltige Fischerei und den wohl beliebtesten Fisch Deutschlands, den Alaska Seelachs zu erfahren. Die Grüne Woche ist ein Besuchermagnet direkt Anfang des Jahres und präsentiert diverse Lebensmittelmarken und Verbände. So kann man verschiedenste Produkte aus den Bundesländern Deutschlands testen, wie auch internationale Produkte. Aber nicht nur über das fertige Produkt kann man eine Menge lernen, sondern auch sich zu Themen wie Bio-Siegeln oder Bedingungen in der Produktion informieren. Viele Stände boten auch diverse Talks und Workshops an. Nachdem wir uns einen ersten Eindruck verschafft und uns durch nahezu alle Länderhallen, in denen es eher wie auf einem Volksfest, denn auf einer Lebensmittelmesse zuging, gekämpft hatten, trafen wir am Stand von GAPP die Fischerei- und Food-Experten Dr. Jim Ianelli und Dr. Stephan Lück.

Hier drehte sich alles rund um ein einziges Produkt: den Alaska Seelachs. Sicher ist das jedem aus der Kindheit ein Begriff, wenn es wieder hieß „die Fischstäbchen sind fertig“. Doch Gedanken, wo der so herkommt und was ihn ausmacht, hat man sich damals wohl eher nicht gemacht.

FAO 67 – Herkunft des Alaska Seelachs

Dass die Weltmeere in verschiedene Fanggebiete aufgeteilt ist, war bis dahin noch nicht bekannt. Die Food & Agriculture Organization of the United Nations hat sich diesen angenommen. Hier kann man nachschauen wo der Fisch, der zu Hause auf dem Teller landet, herkommt. Das Fanggebiet vor Alaska hat dabei die Nummer 67 bekommen. Wenn man dieses Fanggebiet auf seiner Fischpackung liest, dann kann man sich sicher sein, dass hier Fisch herkommt, der möglichst nachhaltig gefischt wurde.

Denn bereits seit 2005 ist die Alaska-Seelachs-Fischerei auch vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert und mit dem Verband GAPP, der 2003 gegründet wurde, sollen zudem verschiedene Qualitätsstandards sicher gestellt werden. Einer ihrer Mitarbeiter ist Dr. Jim Ianelli. Er und andere Wissenschaftler analysieren die Fische und deren Vorkommen. Sie bestimmen dabei auch jährlich den Bestand und empfehlen Fangquoten. Zusätzlich wird der Fang aller teilnehmenden Produzenten durchgehend kontrolliert, analysiert und dokumentiert.

Der Seelachs ist übrigens ein weit verbreiteter Fisch und hat erst mal nichts mit dem Namensvetter Lachs zu tun, sondern ist mit dem Kabeljau verwandt. Und wie der Name vermuten lässt, gibt es ihn eben auch vor den Küsten Alaskas. Und wie mir Dr. Stephan Lück erzählte, ist der Alaska Seelachs eine natürlich Quelle an Jod und sollte daher auch gelegentlich auf dem Speiseplan stehen. Zudem ist es ein Magerfisch, der weniger als 1% Fett aufweist, jedoch reich am hochwertigen Fett Omega 3 ist. Dieses leicht verdauliche Protein ist unter anderem wichtig für die Förderung der Gehirnleistung und Durchblutung, sowie für die Sehkraft wichtig.

Da der Alaska Seelachs nicht in Kulturen gezüchtet, sondern ein Wildfisch ist, ernährt er sich aus den natürlichen Vorkommen im Meer und hat keine Antibiotika und ähnliches eingenommen. Und wie kommt der jetzt auf den Tisch?

Vom Meer auf den Tisch

Mit speziellen sogenannten pelagischen Schleppnetzen wird der Fisch fern ab vom Meeresboden gefangen. Dr. Ianelli versicherte, dass Beifang nahezu nicht vorkommt und mit gerade 1% Beifangrate eine der niedrigsten der Welt ist. Auch gibt es bestimmte Regionen, in denen nicht gefischt werden darf um Meeressäuger wie die Seelöwen nicht zu stören und ihren Lebensraum zu zerstören. Zusätzlich gibt es bestimmte Zeiten wann gefischt werden darf. Ist der Fisch, dann erst mal gefangen und an Bord, wird der Alaska Seelachs aus dem Fanggebiet 67 auch direkt verarbeitet. Das heißt, die Fische werden direkt filetiert und eingefroren. Aber auch der Rest wird nicht einfach weggeschmissen, sondern weiter verarbeitet. Das Verfahren nennt sich übrigens laut Dr. Stephan Lück one-frozen-Prinzip. Hier bleiben alle Nährstoffe und die Qualität des Fischs erhalten. In anderen Fanggebieten gibt es auch das double-frozen-Prinzip. Hierbei wird der Fisch gefangen, gefroren, zur Verarbeitung wieder aufgetaut und dann erneut gefroren. Dieses Verfahren stand bereits in einiger Kritik. Am besten darauf also beim Kauf achten.

Vielen Dank an die beiden Experten, die uns alle Fragen beantwortet haben und uns einen Einblick in die Welt des Fischfangs gegeben haben. Wenn ihr also das nächste Mal Fisch kauft, achtet doch darauf, wo der Fisch herkommt. Wenn schon nicht regional, dann sollte das Produkt der Wahl doch unter guten Bedingungen produziert sein. Und was man mit dem Fisch aus FAO 67 machen kann, werden wir euch dann bald in einem unserer Sonntagsrezepten zeigen.

 Der Artikel ist in Kooperation mit GAPP entstanden.

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  1. Pingback: Sonntagsgericht – Wasabi-Ceviche aus Alaska Seelachs - Fraeuleinchen

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