Ja es war wieder einer dieser Tage, an denen ich mit Hunger ins LPG bin. Erst tagsüber beim Umzug einer Freundin helfen, dadurch nicht auf dem Markt sein und am Ende des Tages erschöpft und hungrig noch den Wocheneinkauf erledigen, geht nie so richtig gut fürs Portemonnaie aus. Ursprünglich wollte ich einen Salat mit Spinat, Ziegenkäse und Grapefruit machen. Doch der Hunger zog mich zur Fleischabteilung und da lag er. Der rosafarbene Schweinebauch, frisch und mit richtig schön viel Fett. Also alle Pläne umgeschmissen und zugelangt um das heutige Sonntagsgericht zu kochen.
Ich habe noch nie Schweinebauch gemacht, glaube ich gerade zumindest und wollte schon immer knusprigen und saftigen Schweinebauch selber machen. Medjool-Datteln lagen für meine Energy-Bars schon im Einkaufskorb und dachte, dass Schwein immer gut mit Früchten geht, also dann noch die für mich ersten regionalen Blaubeeren des Jahres dazu eingepackt und ab ging es nach Hause. Natürlich hätte ich den Schweinebauch am liebsten gleich gemacht, aber ich konnte mich beherrschen und so stand ich heute Morgen 9.30 Uhr in der Küche um alles vorzubereiten.
Je länger man natürlich den Schweinebauch mariniert, desto besser wird es! Ist ja ziemlich klar, aber auch mit 2 – 3 Stunden Marinierzeit wird es ein fantastisches Gericht. Wird definitiv auch mit Pflaumen und Zimt schmecken und werde ich sicher wieder machen. Schmeckt wie eine gute Mischung aus der asiatischen und deutschen Küche. Wer Geduld mitbringt, wird dafür mit einer unglaublich intensiven Sauce belohnt. Reis und die Sauce wären schon genug. Mit den frischen Frühlingszwiebeln und den knusprigen Schweinebauchstücken wird es etwas besonderes.
Die Zutaten für 2 – 3 Personen
- etwa 350 g Schweinebauch ohne Knochen
- 4 EL Sojasauce
- 125 ml Mikawa Mirin (oder Reisessig bzw. Balsamico)
- 1 Lorbeerblatt
- 1 gehäufter TL Koriandersamen
- 2 Frühlingszwiebeln
- 100 g Heidelbeeren
- 4 große Medjool-Datteln, entsteint
- 1/2 Zwiebel
- Shiitake Pilze
- 8 Knoblauchzehen
- Bratöl (Ghee, Kokosnussöl oder Erdnussöl)
- 2 Tassen Basmati-Reis
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Die Zubereitung für Schweinebauch (etwa 2 Stunden + Marinierzeit)
- Schweinebauch in Stücke schneiden. 4 Knoblauchzehen schälen und zerdrücken. Koriandersamen in einem Mörser zermahlen. In einer kleinen Schüssel Sojasauce, Mikawa Mirin, Schweinebauch, Knoblauch und Hälfte der Koriandersamen mischen. 2 TL frisch gemahlenen Pfeffer und das Lorbeerblatt dazu geben. Für 2 – 24 Stunden ziehen lassen.
- Zwiebel schälen und in dicke Streifen schneiden. Pilze putzen und grob zerkleinern. In einem mittelgroßen Topf etwas Bratöl erhitzen. Zwiebeln darin glasig anbraten, dann Pilze dazu geben. Anschließend den marinierten Schweinebauch mit Marinade in den Topf geben und alles mit Wasser auffüllen bis alles bedeckt ist. Zum Kochen bringen und anschließend bei niedriger bis mittlerer Temperatur mit Deckel köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist. Das dauert etwa 50 – 80 Minuten.
- Datteln in grobe Stücke schneiden. Blaubeeren waschen. Restliche Knoblauchzehen schälen und zerdrücken.
- Reis waschen und mit der doppelten Menge Wasser und etwas Salz bei niedriger Temperatur garen. Wenn er gar ist, vom Herd nehmen.
- Wenn das Fleisch zart ist, eine Pfanne mit etwas Fett erhitzen. Schweinebauchstücke aus dem Topf nehmen und in der Pfanne bei mittlerer bis hoher Temperatur knusprig braten. Anschließend in einer kleinen Schüssel vorerst beiseite stellen. Fond / Sauce währenddessen ohne Deckel weiter kochen und zu einer dicken Sauce reduzieren.
- Im Schweinebauch-Fett in der Pfanne die restlichen Koriandersamen und Knoblauchzehen anbraten. Achtung, dass der Knoblauch nicht zu schwarz und bitter wird. Mit den Datteln und Blaubeeren zusammen in die Sauce geben.
- Wer mag kann jetzt den Reis im restlichen Fett in der Pfanne anbraten.
- Wenn die Sauce die gewünschte Konsistenz hat, den Schweinebauch dazu geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Frühlingszwiebeln waschen und in kleine Scheiben schneiden.
- Auf einem Teller Reis mit Schweinebauch und Sauce sowie etwas Frühlingszwiebeln anrichten und servieren.
Guten Appetit!
