Eine Woche Zürich – eine Woche schlemmen

Vor Kurzem war ich für eine Woche in Zürich und hatte mir, wie ich das immer so mache, vorher schon viele Pläne für die Tage gemacht. So wollte ich auf jeden Fall auf den Uetliberg steigen um die Aussicht zu genießen oder auch in einem der Seebäder die Sonne auf mich scheinen lassen und etwas entspannen. Aber natürlich standen auch Cafés und Restaurants auf dem Programm. Heute gibt es daher einen kleinen kulinarischen Guide mit Tipps für Zürich.

Zürichtrip

Der erste Abend im Lily’s und ein Besuch bei Frau Gerolds Garten

Leider waren die kulinarischen Ausflüge nicht ganz billig, wie man sich das so auch vorher schon denken konnte. Denn zum Beispiel muss man bei The Bite Burger für einen Burger 29 Franken zahlen und das war uns dann doch für den ersten Abend zu viel. Vielleicht gut, dass der Laden an dem Tag nicht geöffnet hatte, denn so sind wir ein bisschen in der Gegend spazieren gegangen und blieben auf dem Weg zum Maison Blunt, einem marokkanischem Restaurant, beim Lily’s Stomach Supply hängen, da wir dachten „ein Laden, der voll ist, wird schon gut sein“ und es eben der erste Abend war und wir einfach nur nach einem langen Tag endlich sitzen wollten. Leider haben wir es trotz vieler Empfehlungen nicht mehr ins Maison Blunt geschafft, die Homepage sieht auf jeden Fall sehr ansprechend aus, so dass ich das beim nächsten Besuch auf jeden Fall nachholen werde.

Vom Lily’s habe ich zwar keine Fotos gemacht, aber es war wirklich lecker. Man sitzt auf langen Bänken und kommt so eigentlich auch recht schnell ins Gespräch mit seinen Nachbarn. Für private Momente ist der Laden nichts, aber wer asiatische Gerichte liebt, sollte hier vorbei schauen. Die Küche ist offen und bietet so einen Blick auf die Zubereitung der Gerichte, was ich immer ganz interessant finde.
Nach diesem recht schnellen Essen, für langes Verweilen ist der Laden ebenfalls eher weniger zu empfehlen, sind wir noch zu Frau Gerolds Garten. Bei dem Gelände nahe der Hardbrücke handelt es sich um einen Nutzgarten, kleinen Shops, die Design und Kunst verkaufen und einem Sommerrestaurant mit frischer Küche und Bar. Alles wurde hier in alten Schiffscontainern errichtet und Lichterketten und Sitzkissen auf einer Riesentreppe zaubern eine gemütliche Stimmung. Hier kann man auf jeden Fall wunderbar einen Sommerabend ausklingen lassen und die Ruhe genießen. Aber natürlich kann man auch sich am Garten beteiligen oder Workshops zum Gärtnern besuchen.

Frau Gerolds Garten
Frau Gerolds Garten

Beim schnellen Mittagessen hin und weg

Was ich auch besonders empfehlen kann ist die Gegend direkt neben dem Bahnhof um Europaallee und Lagerstrasse. Hier gab es gleich drei Läden nebeneinander, die mir gut gefallen haben. Am ersten Tag sind wir hier schon vorbei gekommen, jedoch war alles bereits geschlossen und so war außer einem Schaufensterbummel nicht viel zu machen, aber das Hin & Weg hatte mich direkt mit seiner Einrichtung angesprochen. Also hieß es bei nächster Gelegenheit dort ein Mittag nehmen. Anscheinend geht man allerdings in Zürich schon früher in die Mittagspause als in Berlin. Ich war kurz nach vierzehn Uhr im Laden und es hieß das Mittagsmenü wäre schon aus. So hatte ich nur die Wahl zwischen zwei Baguettes. Ansonsten gibt es hier zum Mittag verschiedene Baguettes und Salate mit frischen Zutaten. Aber nicht nur, dass die Einrichtung wirklich sehr stimmig und schön ist, nein auch das Baguette war wirklich sehr lecker und so kann ich jedem den Laden nur empfehlen, der einen schnellen Snack sucht und auf Ambiente nicht verzichten will.

Hin & Weg in der Lagerstrasse
Hin & Weg in der Lagerstrasse
Baguette im Hin & Weg
Baguette im Hin & Weg

La Cucina – ein Teeliebhaberparadies

Direkt neben dran liegt der Tee- und Gewürzladen La Cucina. Es ist ein kleiner Laden, der keine Wünsche offen lässt, was Tee und Gewürze angeht. Neben einer wirklich großen Auswahl an Kräutertees, Roibusch- und Schwarztees, gibt es auch eine Vielzahl an original japanischen Grüntees und diversem Porzellanbechern und Teezubehör. Gerne hätte ich mir ein schönes Matcha-Teeset mitgenommen, musste es dann aber auf Grund des Preises erst mal vertagen und habe mich für zwei Kräutertees und einige Gewürzsalze entschieden. Ich bin ein großer Fan von Gewürzen und Gewürzmischungen, so dass ich jedes Mal denke dies und jenes auch noch Zuhause gebrauchen zu können. Das Orangensalz ist bereits häufig zum Einsatz gekommen, da es einfach fantastisch zu Ofengemüse und zu Pasta und Fisch passt. Dieser Laden eignet sich auch super um kleine Mitbringsel für die Liebsten zu organisieren. Für jeden Tee gibt es eine Geruchsprobe, so dass man auch nicht auf gut Glück kaufen muss. Für alle Teefans und Nicht-Kaffee-Trinker wie mich daher ein Muss.

Tee und Kräuter von La Cucina
Tee und Kräuter von La Cucina
La Cucina
La Cucina
La Cucina
La Cucina

Vom Hobbygärtnern zum Schlemmen im Kreis 5

Und für jeden Hobbygärtner, der sein eigenes Gemüse zieht oder einfach Blumen liebt, gibt es ein paar Meter weiter den Laden Veg and the City. Hier gibt es von Guerillasamenbomben, über traditionelle Samen bis hin zum Gärtnerzubehör und Schnittblumen alles, um seinen grünen Daumen mal so richtig zu beanspruchen. Ich versuche mich auch gerne darin und verschenke gerne Samen und so konnte ich natürlich nicht ohne ein paar Samenbomben und Wildkräutersamen den Laden verlassen. Das sind die Momente, in denen ich mir wünsche einen Garten und die dazugehörige Zeit und Muße zu haben. Es geht schließlich nichts über selbst angebautes Obst und Gemüse, dass wunderbar nach Sommer und Herbst schmeckt. Aber leider habe ich weder Balkon noch Garten und aktuell auch eher nicht die Muße.

Wenn man die Unterführung dann Langstrasse nimmt und auf die andere Seite vom Bahnhof kommt, landet man im Kreis 5. Hier reiht sich eigentlich ein Restaurant neben dem anderen und viele Bars und auch Vintage-Läden findet man hier. Das Lily’s ist ebenfalls in Kreis 5 und noch zwei weitere Abende haben wir hier verbracht. Nicht nur, dass man beim Viadukt sehr schön stöbern und lecker schlemmen kann, auch die Josefwiese lädt zum Verweilen ein. Wem das noch nicht genug Josef ist, der geht dann abends ins Restaurant Josef. Wir haben auch ohne Reservierung noch einen kleinen Tisch bekommen und konnten so in den Genuss der unglaublich leckeren feinen Gerichte kommen. Hier bestellt man nicht wie sonst üblich eine Vorspeise und eine Hauptspeise, sondern gibt einfach an wie viele Teller man essen mag, da die Gerichte hier nicht nach Vorspeise und Hauptspeise sortiert sind. Das ist also auch gerade für kleine Gruppen super, da man so direkt mehrere Gerichte testen kann. Das Restaurant Josef ist auf jeden Fall ein Besuch wert, die Speisen sind einfach sehr aromatisch. Aber da es hier immer recht voll ist, empfiehlt sich eine Reservierung vorab.

Um die Ecke befindet sich dann das Restaurant Times, welches mit einem beeindruckenden Sortiment an Kupferpfannen und -töpfen und einer ebenso feinen Speisekarte daher kommt. Anfangs noch recht leer, als wir zu 19 Uhr im Restaurant ankamen, wurde es doch recht schnell dann voll. Und wie so oft viel mir die Wahl schwer. Also gab es ein Rotweinrisotto mit Würsten. Richtig schweizerisch habe ich eigentlich die ganze Woche nicht gegessen. Da muss ich wohl also noch mal kommen. Dem Times kann man aber auch einen zweiten Besuch abstatten, da es ein schöner Abend und vor allem leckerer Abend war. Wenn ich nur auch so eine schöne Sammlung an Kupferpfannen hätte, würde ich vielleicht nicht mehr kommen, sondern fleißig nachkochen.

Felchen mit Maiscreme und Steinpilzen im Restaurant Josef
Felchen mit Maiscreme und Steinpilzen im Restaurant Josef
Rotweinrisotto im Restaurant Times
Rotweinrisotto im Restaurant Times

 

Schön war’s auch bei den Klassikern

Aber da gab es noch so viel mehr in Zürich, was man gesehen haben muss. Die Klassiker wie das älteste vegetarische Restaurant, das Hiltl, habe ich dabei natürlich genauso wenig ausgelassen wie das Café Sprüngli am Paradeplatz mit seinen kleinen zarten Luxemburgerli, die wie eine Miniatur von Macarons in allen erdenklichen Farben und Geschmacksrichtungen verfügbar sind. Auch sehr schön zum schlendern laden die Märkte in der Bahnhofshalle und am Bürkliplatz ein. Schade, dass man nicht sich die Taschen so voll stopfen kann wie man es gerne möchte.

Luxemburgerli von Sprüngli
Luxemburgerli von Sprüngli

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