Vor einer Woche waren Su und ich mal wieder gemeinsam unterwegs und durften einen wunderbaren Abend im französischen Restaurant Le Faubourg verbringen. Das Le Faubourg stand auch schon länger auf meiner Liste der vielversprechenden Restaurants, in denen ich dennoch leider bisher nicht dinniert hatte. Um so größer war die Vorfreude auf ein köstliches Menü.
Das französische Restaurant ist wie auch das Xxenia ein Hotelrestaurant und somit jeden Tag geöffnet. Vor gar nicht allzu langer Zeit fanden hier Umbauarbeiten statt und nun verströmen Lampen im Kupferlook ein weiches gemütliches Licht, während man im sonst recht zurückhaltend eingerichteten Restaurant die modernen Kreationen von Chefkoch Felix Mielke verspeist. Das Besondere bei der Karte sind zum Einen die Vorspeisen, die hier zum Teilen angeboten werden und zum Anderen die Hauptgänge. Es gibt fünf verschiedene Hauptgänge, die man entweder klassisch oder modern serviert bekommen kann.
Wir entschieden uns für Taschenkrebs, Jakobsmuschel und Ceviche vom Rind als Vorspeise und wurden mit wunderschön angerichteten Tellern in tollem französischen Steingut überrascht. Die Gerichte sind sehr fein abgestimmt und kommen ohne viele Gewürze aus. Wozu aber auch viel würzen, wenn die Produkte bereits von so guter Qualität sind, dass sie für sich sprechen? Mein Favorit war übrigens das Ceviche, von dem ich direkt eine weitere Portion hätte verschlingen können. Su dagegen fand die Jakobsmuschel mit Melone und Artischocke das Highlight. Weiter ging es dann mit der Hauptspeise und hier entschieden wir uns für Lamm. Ich bekam die klassische Version und Su die moderne. Im Le Faubourg wird definitiv nicht an der Portionsgröße gespart, wie man das sonst aus anderen Restaurant diesen Levels kennt. Das gab bei mir natürlich schon mal einen weiteren Pluspunkt, nichts ist schlimmer als nach einem Restaurantbesuch, das Gefühl zu haben noch hungrig zu sein. Ein weiteren Pluspunkt gab es für das Gericht selber. Ich liebe deftige Küche und mit dem klassischen Lammgericht, wurde ich nicht enttäuscht. Es war deftig, aber nicht zu mächtig und dennoch fein im Geschmack. Wer lieber moderne Neuinterpretationen von Klassikern liebt, der sollte die „Nouveau“ Gerichte testen. Das Lammkarree war butterzart und nicht so rustikal angerichtet wie mein Hauptgang. Auch für Felix Mielke muss das eine tolle Herausforderung sein jede Hauptzutat in zwei Variationen zu präsentieren.
Neben den wirklich köstlichen und fein abgestimmten Speisen, sollte man sich aber auch die Weinauswahl nicht entgehen lassen. Der gerade mal 21-jährige Sommelier Mathias Brandweiner bringt wunderbare Weine an den Tisch, die pur schon der Hammer sind, in Kombination mit den jeweiligen Speisen, aber wirklich das Gericht erst abrunden. Jeder von ihm präsentierte Wein passte einfach perfekt. So viele gute Weine, ohne dass jemand meinen Geschmack kennt, hatte ich noch nie an einem Abend. Hier bekommt die Weinbegleitung gleich eine ganz andere Bedeutung und auch als Weinkenner, sollte man sich auf die Empfehlungen des Hauses einlassen. Wer mehr über Wein wissen und Mathias Brandweiner in Aktion erleben will, wenn er die Weine bildlich und sensorisch beschreibt, sollte für den 13. August einen Tisch reservieren. An diesem Abend dreht sich alles um Wein und das Menü wird den präsentierten Weinen angepasst.
Wer also mal wieder im Berliner Westen unterwegs ist, sollte sich das Le Faubourg mit dem sehr zuvorkommenden, aber nicht übertriebenen Service und den großartigen Gerichten nicht entgehen lassen. Wem dabei die einzelnen Gerichte zu teuer sind, der kann sich bei einem Degustationsmenü bestehend aus 4 Gängen für 59 € einen ersten Eindruck verschaffen und wird bald schnell wieder kommen wollen.
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Le Faubourg im Sofitel am Kurfürstendamm
Augsburger Straße 41 | 10789 Berlin
Telefon: 030 8009997700
Mo – So 11.30 – 23.00 Uhr
Hauptspeisen 20 – 37 €
Degustationsmenü mit 4 Gängen 59€
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