Pojangmacha – Korean Street Food in Berlin

Pojangmacha 4

Vor einigen Wochen waren Rebecca und ich zusammen auf dem Berlin Village Market in der Neuen Heimat um uns dort durch die zahlreichen Stände zu probieren. Der Food Markt ist seitdem definitiv mein absoluter Favorite unter den vielen Food Märkten, die mittlerweile in Berlin stattfinden. Demnächst werdet ihr dazu auch noch einen ausführlicheren Beitrag bekommen. Jedenfalls hatten Rebecca und ich an diesem Tag überlegt, dass es doch gut wäre, wenn auf den Food Märkten viel mehr koreanische Gerichte angeboten werden würden.  Wie toll es wäre, wenn man auf den Märkten Ddogbboggi (scharfe dicke Reisnudeln), Odeng (Fischspieße), Hoddogg (Zimt-Pfannkuchen) oder Kimbab (koreanische Sushi) kaufen könnte. Ungefähr 2 Wochen später ist der Traum wahr geworden. Seit dem 10. Oktober findet in der Platoon Kunsthalle eine Food-Event-Reihe unter dem Thema Korean Street Food statt, die sich Pojangmacha nennt.

Pojangmacha nennt man im Koreanischen die Straßenstände, an denen man sowohl kleine Snacks (meistens im Stehen) verzehren kann, als auch richtige Gerichte bekommt, die man nicht selten auf sehr kleinen Plastikstühlen und in Verbindung mit sehr viel Alkohol zu sich nimmt. Die Straßenstände sind meistens bis spät in die Nacht geöffnet, sodass sie immer eine sichere Adresse für den letzten Absacker sind. Pojangmachas findet man in den koreanischen Großstädten in jeder größeren Straße und ich erinnere mich daran, dass ich bei jedem Shopping Trip mit meinen Tanten oder meiner Oma einen Snack von einem der Pojangmacha aussuchen durfte. Meistens fiel die Wahl auf Ddogbboggi, die meine Oma für mich immer erst im Wasser auswaschen musste, weil die Nudeln sonst zu scharf für mich gewesen wären.

Ihr könnt euch also vorstellen, wie groß meine Freude war, als ich erfahren habe, dass es einen Food Market nur mit koreanischen Leckereien gibt. Am Freitag habe ich es endlich geschafft den Pojangmacha Market einmal selber aufzusuchen. Direkt beim Betreten der Platoon Kunsthalle kommt einem der leckere Geruch von koreanischem Essen entgegen, was einem das Wasser im Mund zusammen laufen lässt. Es gibt drei Essensstände von Angry Chicken, Kimchi Princess und Son Kitchen. Außerdem gibt es einen Stand, wo man koreanisches BBQ mit Samgyupsal (Schweinebauch) bestellen kann. Überall gibt es Sitzmöglichkeiten auch Personal, das die Gäste mit Getränken versorgt und die Tische abräumt, was sehr untypisch für einen Food Market ist, aber sehr angenehm. Die Kunsthalle ist recht voll und das Gewusel erinnert stark an die Atmosphäre in Seoul. Im Hintergrund läuft ein Video in Endlosschleife, das verschiedene Szenen in einem Pojangmacha in Korea zeigt und mich gedanklich direkt nach Seoul versetzt. Der DJ unterstreicht die Atmosphäre passend mit K-Pop.

Ich bin mit meiner Schwester und der Food-begeisterten Pati hier. Es gibt die Möglichkeit einen Tischgrill mit Samgyubsal zu bestellen für 10 Euro pro Person. Da meine Schwester Vegetarierin ist, lohnt sich das allerdings nicht. Wir schwirren also sofort in alle Richtungen aus und kommen alle drei mit verschiedenen Gerichten zurück: Pati mit Ddogbboggi von Kimchi Princess, meine Schwester, mit einem Tofu-Kimchi-Taco von Son Kitchen und ich mit Chicken Wings von Angry Chicken. In der zweiten Runde gibt es noch Mandu von Angry Chicken und Bibimbap von Son Kitchen. Sehr zu empfehlen sind natürlich die Chicken Wings von Angry Chicken. Die schmecken immer genauso, wie man es aus Korea kennt, mit der himmlischen süßlich-scharfen Sauce und den krossen Hähnchenflügeln. Auch das Ddogbboggi von Kimchi Princess war wirklich lecker. Was mich weniger glücklich stimmt, sind die Mandus, die leider nur frittiert angeboten werden und das Bibimbap von Son Kitchen, das viel zu wenige Zutaten beinhaltet und einfach aus einem Pappkarton nicht das original Bibimbap-Erlebnis hervorrufen kann. Bibimbap ist auch nicht ohne Grund kein typisches Street Food. Und die Tacos sind natürlich auch keine landestypische Spezialität.

Insgesamt hätte ich mir noch mehr typische koreanische Snacks gewünscht. Bis auf die Chicken Wings und das Ddogbboggi haben mich die Speisen eher etwas enttäuscht. Die Atmosphäre dagegen war wirklich toll und ein ungewohntes aber sehr schönes Erlebnis so viele Menschen mit koreanischem Hintergrund auf einem Fleck zu sehen und natürlich auch so viele Korean-Street-Food-Fans. Ich bin definitiv gespannt wohin sich diese Event-Reihe noch entwickelt und welche Gerichte das nächste Mal angeboten werden. Wer es noch nicht auf den Pojangmacha Market geschafft hat, sollte sich den nächsten Freitag dick im Kalender markieren. Denn dann findet die vierte aber hoffentlich nicht die letzte Edition des Korean Street Food Markets statt.

Korean BBQ
Korean BBQ
Potato Dogs von Angry Chicken
Potato Dogs von Angry Chicken
Ddogbboggi von Kimchi Princess
Ddogbboggi von Kimchi Princess
Ddogbboggi
Ddogbboggi
Der Angry Chicken Stand
Der Angry Chicken Stand
Der Son Kitchen Stand
Der Son Kitchen Stand

Pojangmacha

Pojangmacha
Platoon Kunsthalle | Schönhauser Allee 9 | 10119 Berlin
Freitag, 31. Oktober ab 18 Uhr bis Open End

2 Comments

  1. Pingback: Fraeuleinchen im Gespräch mit Christoph Frank vom Pojangmacha

  2. Pingback: Fraeuleinchen macht Kimchi

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