Hej! Köttbullar mit Sellerie-Püree und Pilzen

Hej hej! Da ich großer Skandinavien-Fan bin und Lust auf Köttbullar (gesprochen: schöttbüllar, dt.: Fleischbällchen) hatte, gibt es diese heute in einer Paleo-tauglichen Variante. Dazu musste unter anderem das Brot in den Bällchen ersetzt und auch auf Sahne in der Sauce verzichtet werden. Deswegen habe ich statt Paniermehl oder altem Weißbrot eine weich gekochte Kartoffel genommen um die Hackfleischmasse zu festigen. Margareta Schildt Landgren schreibt in ihrem Köttbullar-Rezept ihres Kochbuch Notes from a swedish kitchen auch, dass ihre Mutter früher statt Brot immer übrig gebliebene Kartoffeln genommen hatte um die Bällchen zu formen. Das hat auch wirklich sehr gut geklappt.

Ich habe das Gericht heute zudem ohne Kartoffelpüree gemacht, da viele Paleo-Anhänger die weißen Kartoffeln ebenfalls, oft auch nur für die Zeit der Challenge, aus ihrem Speiseplan streichen. Gerade diejenigen, die die Challenge nämlich machen um ihr Gewicht zu reduzieren, sollten auf dieses stärkehaltige Gemüse so weit es geht verzichten. Ich hätte also für mich ruhig Kartoffelpüree machen können, wollte euch aber eine Variante geben, die allen Paleo-interessierten gerecht wird.

Die größere Schwierigkeit war jedoch die Sauce. Zu Köttbullar gibt es meistens eine sehr leckere cremige Bratensauce mit Sahne. Aber auch die klassischen Sahne-Alternativen wie Soja-Sahne oder Hafer-Sahne konnte ich nicht nutzen. So habe ich dann nur etwas Mandelmilch zugegeben und die Sauce dafür länger einkochen lassen. Aber leider wird es nicht ganz so cremig. Immerhin gibt es keinen seltsamen Beigeschmack, da die Mandelmilch geschmacklich recht neutral ist. In die Sauce gehört aber auch Johannisbeer-Gelee und das wird natürlich mit einer Menge Zucker hergestellt. Also konnte ich kein Gelee aus dem Supermarkt nehmen und habe einen Ersatz selber hergestellt, in dem ich Johannisbeeren eingekocht und mit Chia Samen verrührt habe. So wusste ich, dass lediglich der Fruchtzucker der Beeren enthalten ist. Und noch eine letzte Schwierigkeit. Für die Bällchen und die Sauce benutzt man die schwedische Gewürzmischung Allkrydda. Allerdings enthält es Geschmacksverstärker und auch einen weiteren Zusatzstoff. Ich habe daher diese Mischung selber nachgemacht. Wie es geht, steht unten im Rezept. Die Pilzpfanne mit der Sauce war dennoch lecker und kann man so auf jeden Fall auch gut essen.

Typisch auch noch für das Gericht, wie wahrscheinlich jeder weiß, der es schon mal im IKEA gegessen hat, sind die Preiselbeeren, die man zu den Köttbullar isst. Dazu habe ich in meinem schwedischen Feinkostladen ein Glas gekauft und freue mich schon, wenn die Challenge vorbei ist und ich das Gericht noch einmal typisch schwedisch nach kochen und dann die Preiselbeeren schlemmen kann. Jetzt habe ich sie nur für das Foto mit auf dem Teller angerichtet. Denn während der Challenge sollte man gerade auf den Industriezucker verzichten.

Also hier jetzt unsere Paleo-freundliche Version.

Die Zutaten für 2 Personen

• 250 g Bio-Hackfleisch (Rind & Schwein)
• 200 g Knollensellerie
• 1 Zwiebel
• 1 kleine Kartoffel
• 7 – 9 Champignons
• 3 – 5 Kräutersaitlinge
• etwa 80 ml Mandelmilch
• 2 Eigelb
• 150 ml Rinderfond
• 120 ml Gemüsefond
• 2 EL Johannisbeergelee
• Preiselbeeren aus dem Glas
• frische glatte Petersilie
• Ghee
• 2 TL Allkrydda Gewürzmischung (selber mischen)
• Muskatnuss, frisch gerieben
• Salz, Pfeffer aus der Mühle

Die Zubereitung (Dauer etwa 35 Minuten)

1. Wer wie wir in der Challenge ist und kein Fertiggelee wegen des hohen Zuckeranteils nehmen kann, kann sich das Johannisbeer-Gelee selber machen. Dazu einfach 80 g Johannisbeeren mit etwa 100 ml Wasser erhitzen und weich kochen. Die Masse durch ein Sieb geben und mit 1 – 2 EL Chiasamen vermengen und im Kühlschrank quellen lassen. So fest wie ein klassisches Gelee wird es jedoch nicht. Dann muss auch noch die schwedische Gewürzmischung gemixt werden. In der Mischung sind sehr viele Gewürze drin. Ich habe jetzt auf einige verzichtet. Meine Mischung besteht zu gleichen Anteilen aus gemahlenen Nelken, Cayennepfeffer, schwarzer Pfeffer, Paprika, gemahlenem Koriander und geriebener Muskatnuss. So viel anrühren, dass man etwa 2 TL erhält.

2. Jetzt die Kartoffel schälen und kochen.

3. Sellerie schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Zwiebel halbieren und eine der Hälften grob zerkleinern. Dann einen Topf mit etwas Ghee erhitzen und Sellerie mit den Zwiebelstücken darin kurz anschwitzen. Dann mit der Gemüsebrühe ablöschen und weich kochen.

4. Backofen auf 180°C vorheizen. Die andere Zwiebelhälfte ganz fein hacken. Die Kartoffel abgießen und grob zerkleinern. In einer Schüssel Zwiebelstückchen, Eigelb, Kartoffeln, Hackfleisch, Salz, etwas Pfeffer und 1 TL vom Allkrydda vermengen. Aus der Masse 20 kleine Bällchen formen.

5. Eine Pfanne erhitzen. Ghee dazu geben und die Köttbullar rundherum scharf anbraten. Sie müssen nicht durchgebraten werden. Dann in eine Ofenform füllen und im Backofen etwa 15 Minuten brutzeln lassen.

6. Währenddessen Pilze vierteln. In der Pfanne erneut etwas Ghee erhitzen und die Pilze darin anbraten. Mit Rinderfond ablöschen und das Johannisbeergelee dazu geben. 40 ml Mandelmilch mit angießen und alles einkochen lassen. Etwas frische gehackte Petersilie dazu geben. Mit Salz, Pfeffer und dem Allkrydda abschmecken.

7. Sellerie vom Herd nehmen. 3 EL Mandelmilch dazu geben und mit einem Stabmixer pürieren. Je nachdem wie man es mag, noch etwas Mandelmilch dazu geben. Mit Salz, etwas frisch geriebenener Muskatnuss und frischem Pfeffer abschmecken.

8. Auf einem Teller das Püree anrichten, die Köttbullar aus dem Ofen holen und auf die Teller geben. Dann noch die Pilzpfanne dazu geben und etwas Preiselbeeren an der Seite anrichten. Mit Petersilie garnieren.

Smaklig måltid!