Marley Spoon ist da

Wieder gibt es ein neues Start-up im Food-Segment welches Kochboxen nach Hause liefert: Marley Spoon. Das Unternehmen wurde vom früheren Lieferheld-CEO Fabian Siegel gegründet. Siegels private Leidenschaft war und ist das Selberkochen für Familie und Freunde. Jedoch fehlen natürlich manchmal Zeit, Produkte und Inspirationen. Und so geht es sicher vielen, die sagen, sie würden ja gerne mal kochen, aber. Das wollen er und sein ebenso kochbegeistertes Team nun mit Marley Spoon ändern. Daher werden auf der ästhetisch ansprechenden Seite von Marley Spoon jede Woche neue Gerichte und Inspirationen für Zuhause vorgestellt.

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„Wir lieben kochen“ – Was Marley Spoon ausmacht

In Abgrenzung zu anderen Kochbox-Versand-Unternehmen handelt es sich hier nicht um ein Abonnement. Man bestellt also nur dann, wenn man Lust hat. Bestellen muss man allerdings vier Portionen, jedes Gericht gibt es mit einer Einheit von zwei Portionen. Bestellt werden müssen also mindestens zwei verschiedene Gerichte oder zweimal das Gleiche. Dafür gibt es pro Woche sieben verschiedene Gerichte, die aktuell mittwochs oder freitags geliefert werden. Die Gerichte sind mal vegetarisch, mal mit Fleisch, mal mit Fisch und werden durch Attribute wie „ohne Nüsse“ oder „glutenfrei“ ausgewiesen, so dass eigentlich tatsächlich für jeden etwas dabei sein sollte. Aber Marley Spoon sieht sich nicht einfach als Lebensmittel- und Rezeptelieferant. Das Start-up portraitiert auch die Köche hinter den Gerichten und stellt seine Lieferanten und Produzenten vor. Mit Marley Spoon soll wieder bewusster und gesünder gegessen werden und dass dann am besten auch noch in Gesellschaft und mit Zeit für den Genuss. Das klingt auf jeden Fall super und da scheint der Slogan „Wir lieben Kochen“ auf jeden Fall zu stimmen.

Mit Lieferprozessen kennt Fabian Siegel sich aus

Der Bestellprozess war supereinfach und benutzerfreundlich, so dass ich innerhalb kürzester Zeit meine Gerichte im Warenkorb hatte und mich nun nur noch für eine Lieferzeit und -ort entscheiden musste. Hier würde ich mir wünschen, dass das Vormittagszeitfenster von einmal vier Stunden auf zweimal zwei Stunden gesplittet wird. Abends ist es möglich zwischen zwei Zeiträumen mit je Zwei-Stunden-Fenstern zu wählen. Aber wer hat schon morgens Zeit von 8 bis 12 auf seine Lieferung zu warten? Die Kommunikation zum Versand war auch super. Hier gelingt wirklich alles, was vielleicht ja an der Erfahrung Siegels mit Lieferheld und dessen Lieferprozessen liegt. Das Paket kam sauber und unbeschädigt bei mir an. Innen war alles ordentlich verpackt und gut gekühlt. Die Gerichte waren, sofern es sich nicht um Kühlprodukte handelt, in getrennten und beschrifteten Packpapiertüten verpackt um so beim Kochen dann schnell alle Zutaten parat zu haben. Auf den ersten Eindruck machte alles wirklich einen nachhaltigen und hochwertigen Eindruck. Hier wurde auf jeden Fall mit Liebe zum Detail entwickelt.

Leider stellte sich dann beim Zubereiten des ersten Gerichts raus, dass es doch recht viele Umverpackungen und Plastikmüll gibt. Hier würde ich mir natürlich wünschen, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur bei der Versandverpackung, sondern auch noch bei der Produktverpackung angegangen wird. Aber nach Rücksprachen mit Marley Spoon sind sie hier bereits an einer Lösung für dieses Problem. Auch werden sie die bessere Kennzeichnung zur Herkunft ihrer Produkte überarbeiten und auf mehr regionale Lieferanten setzen. Jetzt war dies wahrscheinlich durch ein fehlendes Netzwerk noch nicht möglich, so dass einige Zutaten aus den Niederlanden kamen. Fisch und Fleisch waren jedoch sehr gut gekennzeichnet und kamen aus der Region.

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Beim ersten Gericht war spontane Umsetzung gefragt

Am Freitag gab es dann die Merguez mit Couscous-Salat, da ich Merguez einfach liebe. Ich hatte mir die Zutaten nach Hause liefern lassen und wollte später dann im Büro kochen. Leider habe ich in der Eile beim Losgehen die Rezeptkarte vergessen und auch vergessen, dass es ja zwei Packungen des Blattspinats gab, der jetzt weiterhin im Kühlschrank auf seinen Einsatz wartete. So habe ich das Gericht ohne Vorgaben zubereitet. Wie sich Zuhause dann herausstellte, hatte ich einiges anders gemacht, aber im Ergebnis war es trotzdem lecker. Die Merguez waren ausreichend in Menge und einfach superlecker. Ich werde wohl mal einen Merguez-Wettbewerb machen müssen.

Die Portionsgröße pro Gericht ist für zwei Personen übrigens auch ausreichend, auch wenn es anfangs vor der Verarbeitung nicht den Anschein hatte. Es ist nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel, so dass man nichts wegschmeißen muss. Hier finde ich den Ansatz von Marley Spoon sich für eine Vermeidung von Lebensmittelverschwendung einzusetzen super. Noch immer werden doch zu viele kleine Reste oder auch andere nicht angefangene Produkte viel zu oft weggeschmissen, da man einfach zu viel einkauft. Mit Marley Spoon kann das also schon mal nicht passieren.

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Merguez mit Couscous-Salat

Fisch mal anders zubereitet

Am Montag habe ich dann das zweite Gericht gekocht. Diesmal hatte ich auch alles an Zutaten und sogar die Rezeptkarte parat, so dass ich mich für dieses Rezept an die von Marley Spoon vorgegebenen Schritte gehalten habe. Ich befürchtete anfangs, dass die Fischfilet nicht gleichmäßig durch sein würden, da sie in ihrer Form und Größe sehr unterschiedlich waren und dachte das wesentlich dünnere Filet würde am Ende total trocken sein. Aber dem war glücklicherweise nicht so, was vielleicht an der Zubereitungsart lag. Der Fisch wurde hier nur in Kräuteröl gebettet und dann bei 100°C im Ofen mit Umluft langsam gegart. Und lange gedauert hat es auf nicht. Während der 15 Minuten konnte man entspannt den Nudelsalat zubereiten.

Ich hatte leider nicht mehr genug Tomaten, da die Hälfte bereits beim Versand angeschlagen und direkt am nächsten Tag dadurch verschimmelt war. Dadurch war mein Sugo wohl nicht so sämig wie er hätte sein sollen und so wurden aus den Tomaten-Kapern-Orecchiette dann ein Orecchiette-Spinat-Salat. Da es nicht  richtig ersichtlich war, ob es sich um eine Bio-Zitrone handelt – andere Gemüse waren konventionelle Produkte – man jedoch die Schale verwenden sollte, hatte ich mich entschieden hier eine Bio-Zitrone selber zu kaufen. Auf Nachfrage stellte sich raus, dass es eine Bio-Zitrone war und Marley Spoon noch besser bei den nächsten Boxen seine Waren kennzeichnen wird. Auch ein kleiner Nachteil war, dass man nicht wusste wie viel Spinat gebraucht wurde, da im Paket zwei verschieden große Abpackungen von Blattspinat geliefert wurden und auf den Rezepten jegliche Mengenangaben fehlen. Was natürlich auch ein wenig schade ist, sollte man das Rezept mal wieder nachkochen wollen. Aber vielleicht gibt es hier ja auch noch einige Änderungen und das Sammeln der Rezeptkarten macht dann wirklich Sinn.

Am Ende war es auf jeden Fall trotzdem lecker, auch wenn man wirklich gemerkt hat, dass für die Menge an Nudeln etwas wenig Sauce vorhanden war. Der Fisch war sehr zart und schmeckte intensiv nach Knoblauch und Rosmarin. So werde ich demnächst wohl mal wieder meinen Fisch zubereiten.

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Kabeljau mit Orecchiette-Spinat-Salat

Marley Spoon ist also ein super Service für alle, die ab und an mal Lust auf was Selbstgekochtes haben oder ihre Liebsten überraschen wollen, aber denen ein wenig Inspiration und erst recht der volle Kühlschrank und die Zeit zum Einkaufen fehlen. Vielleicht werden ja in Zukunft auch noch die Schwierigkeitsgrade erhöht und auch ich finde dann noch einmal ein Gericht, was ich unbedingt testen will. Aktuell ist es für mich alles sehr klassisch und das Angebotene stellt für mich weniger Herausforderung und Inspiration dar, da vieles von den Gerichten schon in meiner Rezeptsammlung ist.

3 Comments

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